Wer im 3D Druck saubere Ergebnisse erzielen möchte, weiß: Die erste Schicht ist entscheidend. Damit sich Bauteile nicht vom Druckbett lösen und Warping im 3D Druck vermieden wird, kommen drei Methoden zum Einsatz: Skirt, Brim und Raft. Dieser Leitfaden erklärt verständlich die Unterschiede zwischen den drei Verfahren und zeigt, wie du die Druckbetthaftung verbessern und saubere erste Schichten erzielen kannst.
Skirt
Bevor die erste Schicht Ihres Modells gedruckt wird, kommt häufig der Skirt zum Einsatz.
Was ist ein Skirt?
Beim Skirt 3D Druck zieht der Drucker eine oder mehrere Linien um das Modell, ohne es zu berühren. Diese Umrandung dient zur Vorbereitung: Das PLA Filament wird auf Temperatur gebracht, eventuelle Reste in der Düse werden entfernt, und der Materialfluss lässt sich prüfen. Der Skirt hilft, Extrusion, Bettnivellierung und Haftung zu kontrollieren, bevor der eigentliche Druck startet.

Vorteile des Skirts
Ein Skirt 3D Druck bietet eine einfache Möglichkeit, den Druckvorgang zu testen, ohne Material am Objekt zu verschwenden. Die gleichmäßige Linie zeigt sofort, ob das Filament sauber fließt und gut haftet. Gerade bei PLA Filament ist der Skirt ideal, um die Düse zu reinigen und den Fluss zu stabilisieren. Bei empfindlichen Materialien wie ABS kann der Skirt höher gedruckt werden, um eine kleine Schutzwand gegen Zugluft zu bilden – das reduziert Warping im 3D Druck.
Nachteile des Skirts
Ein Skirt 3D Druck trägt nicht direkt zur Haftung bei, da er das Modell nicht mit der Bauplatte verbindet. Bei größeren oder empfindlichen Bauteilen genügt er daher oft nicht, um ein Ablösen vom Druckbett zu verhindern. Zudem wird etwas PLA Filament verbraucht, das nach dem Start keine weitere Funktion erfüllt.
Brim
Der Brim ist eine erweiterte Form des Skirts mit einer entscheidenden Funktion.
Was ist ein Brim?
Der Brim 3D Druck erweitert den Skirt um eine entscheidende Funktion: Er wird direkt mit der ersten Schicht des Modells verbunden und vergrößert so die Auflagefläche. Das Ergebnis des 3D Druck mit Brim ist eine flache, ringförmige Krempe rund um das Objekt, die die Druckbetthaftung verbessert und Warping beim 3D Druck deutlich reduziert.

Vorteile des Brims
Ein Brim 3D Druck eignet sich besonders für Materialien wie PLA und PETG, die beim Abkühlen zum Verziehen neigen. Durch die breitere Kontaktfläche haften Kanten und Ecken besser auf dem Druckbett. Gerade bei schmalen oder hohen Modellen – etwa Zahnrädern, Halterungen oder Türmen – sorgt der 3D Druck mit Brim für zusätzliche Stabilität. Er ist damit eine einfache und effiziente Lösung gegen PLA Warping, PETG Warping und Ablösungen während des Drucks.
Nachteile des Brims
Nach dem Druck muss der Brim entfernt werden. Dabei kann am Rand eine feine Linie entstehen, die leicht nachbearbeitet werden sollte. Bei sehr komplexen Geometrien ist das Entfernen etwas aufwändiger. Der Boden des Modells bleibt jedoch glatt, da der Brim nicht unter dem Objekt, sondern nur seitlich gedruckt wird.

Raft
Wenn sich auch ein Brim nicht als ausreichend erweist, um ein Modell sicher auf der Bauplatte zu fixieren, ist der Raft die ultimative Lösung.
Was ist ein Raft?
Ein Raft 3D Druck bezeichnet eine horizontale Gitterstruktur, die unter das Modell gedruckt wird. Das Objekt steht also auf einem sogenannten Floß, das eine stabile Basis bildet. Diese Methode wird eingesetzt, wenn Materialien schwer auf der Druckplatte haften oder zum ABS Warping neigen. Das Raft gleicht Unebenheiten aus und verhindert, dass sich das Modell beim Drucken vom Bett löst.

Vorteile des Rafts
Ein Raft 3D Druck sorgt für maximale Haftung und kann die Druckbetthaftung verbessern. Er reduziert Schrumpfung, gleicht minimale Unebenheiten aus und verhindert zuverlässig, dass sich das Modell im 3D Druck vom Bett löst. Geeignet ist diese Methode besonders für Nylon oder ABS Filament, also Materialien, die hohe Temperaturen benötigen und stärker zum Verziehen neigen. Mit einem Raft 3D Druck schaffst du eine sichere Grundlage selbst bei großen oder technisch anspruchsvollen Teilen.
Nachteile des Rafts
Das Raft verbraucht am meisten Material und verlängert die Druckzeit. Nach dem Druck muss es entfernt werden, was bei feinen Strukturen etwas Geduld erfordert. Die Unterseite des Modells kann nach dem Entfernen leicht rau sein und sollte geglättet werden. Trotzdem bleibt das Raft die zuverlässigste Methode, um bei problematischen Materialien Warping im 3D Druck zu vermeiden.

Empfohlene Einstellungen
Mit Geeetech Druckern lassen sich alle drei Methoden präzise konfigurieren. Folgende Richtwerte bieten einen guten Ausgangspunkt:
- Skirt 3D Druck: 2–3 Loops, Abstand zum Modell 2–6 mm
- Brim 3D Druck: Breite 5–8 mm
- Raft 3D Druck: Dicke 0,8–1,2 mm
Diese Werte bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Haftung, Materialverbrauch und Druckqualität. Zusätzlich sollten Druckbett-Temperatur und Nivellierung immer auf das verwendete Filament abgestimmt werden, um Warping im 3D Druck dauerhaft zu vermeiden.
Fazit
Skirt-, Brim- und Raft-Verfahren sind einfache, aber wirkungsvolle Methoden, um die Druckbetthaftung zu verbessern und Verzug zu vermeiden. Das Skirt-Verfahren dient der Vorbereitung und sorgt für einen sauberen Materialfluss, bevor der eigentliche Druck beginnt. Das Brim-Verfahren erhöht die Haftung bei Materialien wie PLA oder PETG und stabilisiert empfindliche Kanten. Das Raft-Verfahren bildet eine sichere Basis für ABS oder Nylon und minimiert Schrumpfung sowie Warping.
Mit Geeetech 3D-Druckern und den passenden Filamenten gelingen erste Schichten präzise und zuverlässig – die Grundlage für stabile, formgenaue und langlebige Druckergebnisse in der additiven Fertigung.